Zucker und Fett- Sucht und Serotonin

Kann man süchtig werden nach Fett und Zucker?

Ja kann man! Es handelt sich dabei nicht um eine Ausrede, Faulheit oder Dummheit, sondern um eine Veränderung im Gehirn!

Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Stoffwechselforschung in Köln konnten in einer Studie belegen, dass regelmäßiger Konsum von fett- und zuckerhaltigen Nahrungsmitteln unser Gehirn verändert. Die Signale die vom Dünndarm, wo die Nahrung aufgenommen wird, zum Gehirn gesendet werden, aktivieren unser Belohnungssystem und trainieren es somit um. Die Studienteilnehmer, welche regelmäßig Fett und Zucker konsumierten, empfanden Speisen dieser Art anschließend als wohlschmeckender und bevorzugten diese anschließend.

Ihr Gehirn hat bei süßen oder stärkehaltigen Lebensmitteln angefangen, die Produktion von Serotonin (bekannt als Glückshormon) zu steigern. Ihre Hirnnetzwerke wurden dadurch quasi umprogrammiert.

Gerade bei Frauen, welche von Natur aus über einen geringeren Serotoninspeicher verfügen, ist dies problematisch, da somit eine emotionale Verbindung zu Lebensmitteln aufgebaut wird.

Es ist damit also keine Ausrede, wenn Menschen davon sprechen, „ihre Schokolade zu brauchen“. Ihr Gehirn hat sich durch den Konsum so verändert, dass es eine Verhaltensweise abspielt, welche Ihnen zu einem Glücksgefühl verhilft.

Aber unser Gehirn lässt sich auch wieder umprogrammieren! Sie sind diesem Kreislauf nicht auf ewig ausgeliefert.

Forschern zu folge benötigt es ca. 60 Tage (nur 2 Monate), um die Verbindung zwischen Essen und Glücksgefühl zu durchbrechen und durch eine verminderte Zufuhr abzuändern.

Dies bedeutet, dass eine Reduzierung von Fett und Zucker über 2 Monate hinweg, zu einer veränderten Geschmackswahrnehmung und damit zu einem freieren Leben führt!

Sie müssen nicht „ihre Schokolade brauchen“- Sie dürfen sich ab und zu ein Stück gönnen!

ABER: Diesen Kreislauf zu durchbrechen und diese Veränderung „durchzustehen“ ist nur für Außenstehende einfach! Damit Sie es selbst schaffen können, versuchen Sie sich vor dem Griff ins Snackregal zu hinterfragen:

Warum esse ich jetzt?

Stress: Was könnte mich noch entspannen? (gute Musik, ein toller Podcast, einfach 5 Minuten Ruhe vor der Tür, ein warmes Bad…)

Kummer: Beseitigt der Snack meine Probleme? Nein, er hindert mich daran, Sie zu lösen! Wer isst, der denkt und handelt nicht!

Appetit: Ist das jetzt wirklich eine Ausnahme, die ich mir heute gönne oder habe ich das gestern nicht auch schon getan? Warum gönne ich mir nicht was anderes?

Seien sie ehrlich- jeder gönnt sich mal etwas, aber Sie würden ja auch nicht jeden Tag ein Smartphone kaufen, um sich was zu gönnen! Warum snacken Sie dann jeden Tag dasselbe, um sich was zu gönnen? Lassen Sie dies zu besonderen Momenten werden, auf die Sie sich freuen können. „Gönnen“ Sie sich neue Dinge!

Egal, was es ist, was Sie dazu bringt:

1. Sie können den Kreislauf durchbrechen und sich neu programmieren

2. Bekämpfen Sie die Ursache für Ihr Verhalten

3. Ist es wirklich das „Glück“ im Wert von 1,99 € in einer Lila Kunststoffverpackung, welches Sie brauchen oder vielleicht etwas ganz anderes?

Quellen:

https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Studie-zeigt-Zucker-und-Fette-veraendern-das-Gehirn,zucker684.html. Abgerufen am 20.05.2025.

https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1550413123000517. Abgerufen am 20.05.2025.

https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-422006/essen-und-emotionen/.Aufgerufen am 20.05.2025.

https://www.aok.de/pk/magazin/koerper-psyche/psychologie/emotionales-essen-das-essen-aus-gefuehlen-heraus/.Aufgerufen am 20.05.2025.